1 Moderator. 5 Hirne.

Auf dem Denkfest wird am Sonntag, den 5. November 2017 11:00 – 12:30 das Podium zum Thema „Rethinking intelligence in era of AI“ mit vier Teilnehmern und einem Moderator stattfinden. Letzterer bin ich. Nach einem Impuls Referat von Gerd Leonhard werden drei AI Experten ihre Statements zu diesem Thema abgeben und miteinander über die Fragestellung diskutieren. Wobei mir die Aufgabe zufällt, die 60 Minuten der Diskussion über ein Thema zu strukturieren, das locker alle bis an das Ende des Jahres beschäftigen könnte. Noch ist bei allen Impulsen, die AI spätestens seit den steilen Thesen von Ray Kurzweil auslöst, nicht einmal klar, von welchem Begriff der künstlichen Intelligenz wir überhaupt ausgehen. Ob es sich nicht weit entfernt von einem Mechanical Turk, in dem vor allem ein Mensch steckte, nicht doch um eine Abarbeitung von Maschinenbefehlen handelt, wenn Prozessoren einfach schneller Pattern erkennen und ordnen können, und wir uns ganz umsonst Sorgen oder Hoffnungen auf eine künstliche Intelligenz machen. Fast scheint es mir so, als würden wir am Sonntag möglicherweise über Dinge diskutieren, die ich aus den Büchern meiner Kindheit als Unterwasserstadt oder fliegende Autos kenne. Machbar, spannend in der Diskussion, aber wohl nie wirklich realisiert.

Wir werden sehen.

 

Und wie wir gesehen haben. Das volle Auditorium im Volkshaus machte eindrücklich klar, dass das Thema eine gewisse Relevanz besitzt. Eben weil es auch so schwer abgrenzbar ist. Was schon das Eingangsreferat von Gerd Leonhard zeigte, der einer Gewehrpatrone gleich quer durch das Thema schoss und über die Entwicklung von Computing, Moore’s Law, Singularität, Consciousness vs. Intelligence, den Effekt von Expertensystemen auf den Arbeitsmarkt etc. sprach. Schwierig zuerst, die Brücke zwischen ihm und den anderen Teilnehmern zu bekommen. Am ehesten noch auf dem Konsens, dass es eigentlich unerheblich ist, ob man von simulated Human Intelligence, von Artificial Intelligence oder Next Generation Pattern Recognition sprach. Soziale Interaktion zwischen Menschen, in die solche System integriert werden, tut sich als solche noch schwer, die Inklusion von AI in einen gesellschaftlichen Umgang ist brüchig. Oder umgekehrt? Die Forderung, sich jetzt, unbedingt jetzt den Impact solcher Systeme anzuschauen, steht von allen im Raum. Sich nicht übertölpeln zu lassen von dem, was sich da exponentiell ausfaltet. Egal was es sein mag. Vielleicht können wir das schon nicht mehr klar definieren. Aber was es anrichten – oder positiv – bewirken kann vielleicht.

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